Fstab
Die Datei /etc/fstab wird verwendet, um das Mounten von Dateisystemen zu steuern. Es gibt pro Zeile einen Eintrag, der aus sechs Leerzeichen- oder Tabulator-getrennten Feldern besteht. Die letzten beiden Felder sind optional. Die Raute # leitet Kommentar-Zeilen ein.
Feld # | Beispiel | Beschreibung |
---|---|---|
erstes Feld | /dev/sdb1 | Quelldevice |
zweites Feld | /media/sdb1 | Ziel-Mountpunkt |
drittes Feld | ext4 | Dateisystem-Typ |
viertes Feld | defaults | Mount-Optionen |
fuenftes Feld | 0 | fuer dump(8) |
sechstes Feld | 2 | fsck-Reihenfolge beim Boot |
#1: Quelldevice
Device-Namen können sich verändern, d.h. auf demselben System kann /dev/sdb beim nächsten Booten /dev/sda heißen.
Dagegen sind UUIDs und Label statisch, man kann sich diese mit blkid anzeigen lassen. Fest verbaute Platten sollten immer per UUID oder Label angesprochen werden, um das genannte unbeabsichtigte Vertauschen zu vermeiden.
#2: Ziel-Mountpunkt
Der Mountpunkt kann ein beliebiger Ordner sein, in dem der Inhalt der Partition erscheinen soll. Wichtig ist, das er schon vorher existiert. Ist der Ordner nicht leer wir der bisherige Inhalt bis zum Aushängen unsichtbar, und durch den in der Partition ersetzt.
#3: Dateisystem-Typ
Im Normalfall kann hier auto gewählt werden. Oft existieren allerdings mehrere Treiber die das gleiche Dateisystem behandeln können. Beispiele sind ntfs-3g und ntfs für NTFS oder vfat und msdos für FAT-Dateisysteme. (msdos kennt nur Dateinamen im 8.3 Format.)
#4: Mount-Optionen
Es gibt sehr viele Optionen die Teilweise nur für bestimmte Dateisysteme zur Verfügung stehen. man 8 mount
gibt eine ausführliche Liste aller Optionen. Häufig verwendete sind:
Option | Bedeutung |
---|---|
ro/rw | Parition ist nur lesbar/auch schreibbar |
noauto | Partition wird nicht automatisch (beim Booten) eingehängt. |
user | Normale Benutzer können die Partition mit mount einhängen (Oft zusammen mit noauto genutzt) |
nofail | Bootvorgang bricht nicht ab, wenn die Partition nicht eingehängt werden kann. |
uid=XXX | Bei NTFS oder FAT Datenträgern: Alle Dateien gehören dem User mit der uid XXX |
noexec | Dateien auf der Partition können nicht ausgeführt werden. |
pri=X | Swap Partition hat Priorität X. Swap Partitionen mit höherer Priorität werden zuerst genutzt. |
#5: fs_freq
Wird von einigen Backup-Tools verwendet.
#6: fsck-Reihenfolg
Im sechsten Feld sollte das Dateisystem, welches auf / gemountet wird, mit 1 beschrieben sein, alle anderen mit 2. Eine Ausnahme gilt für Datenträger, die per UUID eingebunden sind und nicht immer beim Booten angeschlossen sind: In diesem Fall sollte dieses Feld auf 0 stehen.
Anmerkungen
Falls der Setup einen automatischen Mount-Daemon ("Automounter") beinhaltet, sollte man prüfen, inwieweit sich dieser mit händischen fstab-Einträgen verträgt. [TODO: write stuff]
Eine praeziesere Beschreibung findet sich in der Manpage, siehe fstab(5) (deutsche Übersetzung: fstab(5)).