Cpufrequtils
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Das Paket cpufrequtils enthält zwei Werkzeuge für die Kontrolle und Einstellung der CPU-Frequenz über die CPUFreq-Kernelschnittstellen in sysfs und procfs.
- /etc/init.d/loadcpufreq: Lädt die benötigten Kernel-Module.
- /etc/init.d/cpufrequtils: Setzt die CPUFreq Kernel-Parameter während des Bootvorgangs.
Im Normalfall wird CPUFreq während des Bootvorgangs aktiviert, sofern der korrekte Treiber für die CPU gefunden wurde.
Die im Paket enthaltenen Benutzer-Programme cpufreq-info und cpufreq-set dienen dazu, die Taktfreqenz und Governor der CPU abzufragen bzw. diese Werte zur Laufzeit zu ändern.
loadcpufreq
Lädt die Kernel-Module, welche gebraucht werden, um das Skalieren der CPU-Taktfrequenz zu aktivieren. Dies macht es möglich durch herabsetzen der Frequenz Energie zu sparen, wenn sich das System im Leerlauf befindet.
Die Konfigurationsdatei ist /etc/defaults/loadcpufreq und kennt die folgenden Variablen.
Variable | Erklärung | Standardwert | Mögliche Werte |
---|---|---|---|
ENABLE
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loadcpufreq während des Hochfahren ausführen. | true
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true , false
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FREQDRIVER
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Kernel-Modul das geladen werden soll. |
cpufrequtils
Die Konfiguration von cpufrequtils erfolgt in der Datei /etc/defaults/cpufrequtils, welche bei Bedarf angelegt werden muss. Man kann sich bspw. die Beipiel-Konfiguration kopieren:
root@debian:~# cp /usr/share/doc/cpufrequtils/examples/cpufrequtils.sample /etc/default/cpufrequtils
Es handelt sich dabei um ein Shell-Skript Fragment. Es gilt also die Syntax der Shell.
Folgende (Shell-)Variablen stehen für die Konfiguration zur Verfügung.
Variable | Erklärung | Standardwert | Mögliche Werte |
---|---|---|---|
ENABLE
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cpufrequtils während des Hochfahren ausführen. | true
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true , false
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GOVERNOR
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Governor der genutzt werden soll. | ondemand
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Alle Governor zeigt: cpufreq-info -goder cat /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/scaling_available_governors
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MAX_SPEED und MIN_SPEED
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Obere und untere Grenze für die Taktfrequenz. | 0
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Mögliche Werte zeigt: cat /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/scaling_available_frequencies
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Mit GOVERNOR legt man fest, welcher Governor benutzt werden soll. MAX_SPEED erlaubt noch das setzen einer maximalen Taktfrequenz, mit welcher der Lüfter noch ruhig läuft. Diese wird dann nicht überschritten; Auch nicht vom performance-Governor.
Die Governor erklärt
Governor | Beschreibung |
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ondemand (Standard bei den meisten Systemen) | Die CPU-Frequenz wird den aktuellen Bedürfnissen an die Rechenleistung angepasst. Dabei wird die CPU-Frequenz u.U. sprunghaft angehoben oder abgesenkt. |
conservative | Die CPU-Frequenz wird den aktuellen Bedürfnissen an die Rechenleistung angepasst. Die Taktfrequenz wird aber Schritt-für-Schritt angehoben bzw. abgesenkt. |
performance | Die CPU läuft permanent auf der höchsten erlaubten Taktfrequenz. |
powersave | Die CPU läuft permanent auf der niedrigsten erlaubten Taktfrequenz. |
userspace | Dies ist kein Kernel-eigener Governor, vielmehr wird ein Governor im Userspace verwendet, wie z.B. powernowd. |
Tabelle übernommen von wiki.ubuntuusers.de.
Benutzer-Programme
Mit dem Programm cpufreq-set können Taktfreqenz und Governor zur Laufzeit festgelegt/geändert werden.
Das Programm cpufreq-info wird benutzt, um abzufragen, welche Einstellungen gesetzt sind. Es zeigt den aktuellen Governor und die Taktfrequenz an. Aber auch alle anderen möglichen Werte, sowie eine Statistik können damit ausgelesen werden.
Hinweis: Unter einer deutschen Umgebung, bekommt man mittels der Kommandozeilen-Option --help auch eine deutsche Erklärung aller Kommandozeilen-Optionen der Benutzer-Programme angezeigt:
user@debian:~$ cpufreq-info --help
user@debian:~$ cpufreq-set --help
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Governor während des Bootvorgang stetzen
Hinweis: Die benötigten Kernel-Module müssen geladen sein. |
Als Standard wird der Governor ondemand gesetzt. Wer lieber powersave oder conservative nutzen möchte geht wie folgt vor.
Man erstellt die Datei /etc/default/cpufrequtils, mit folgendem Inhalt:
ENABLE=true # default GOVERNOR=conservative
Diese Konfiguration wird erst ab dem nächsten Bootvorgang automatisch geladen. Also muss diese noch manuell neu eingelesen werden, damit sie auch ohne Neustart aktiv ist.
root@debian:~# /etc/init.d/cpufrequtils reload