Dd

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dd.

Debianpackage.png dd dient zum bit-genauen Kopieren von Festplatten, Partitionen oder Dateien. "Bit-genaues" Kopieren bedeutet, dass der Datenträger Bit-für-Bit bzw. Byte-für-Byte ausgelesen und beschrieben wird, unabhängig von dessen Inhalt und Belegung. dd funktioniert grundsätzlich mit allen Dateisystemen auf die Debian / Linux zugreifen kann (z.B. ext2/3, reiserfs, vfat, ntfs etc.). Es funktioniert auch mit CD/DVD-Dateisystemen, allerdings nur für Daten-CDs/DVDs.

Installation

Das Programm befindet sich im Paket

und ist in jeder Debian-Installation bereits enthalten.

Aufruf

Warnung.png Warnung:
  • dd wird ohne weitere Rückfragen bzw. Sicherheitsabfragen ausgeführt. Bei unachtsamen Aufrufen könnten evtl. vorhanden Daten überschrieben werden!
  • Bevor man eine Partition oder komplette Platte sichert sollte diese ausgehängt werden, um sicherzustellen, dass während des Sicherungsvorgangs keine Daten auf die zu sicherende Platte geschrieben werden.
  • Zur Übernahme eines bestehenden Systems auf eine SSD (Solid-State-Drive) sollte dd nur mit äußerster Vorsicht genutzt werden. In den Standardeinstellungen verwendet dd eine Blockgröße von 512 Bytes, was bei modernen SSD zu unnötigen Schreibprozessen führt. Verwendet man unter Benutzung des Parameters bs eine Blockgrößenangabe die der Blockgröße der SSD oder einem Vielfachen davon entspricht, besteht diese Gefahr nicht. Des Weiteren sollte man beachten, dass das Alignment eingehalten wird, was ohne weitere Parameter höchstwahrscheinlich nicht der Fall ist.


Syntaxaufruf für die Verwendung in der Shell

user@debian:~$ dd if=Quelle of=Ziel <Optionen>
if Steht für "Input File", kann ein komplettes Gerät (z.B. /dev/sda), eine Partition oder eine Datei sein.
of Steht für "Output File", kann ein komplettes Gerät (z.B. /dev/sdb), eine Partition oder eine Datei sein.

dd kann ohne Root-Rechte aufgerufen werden. Man benötigt nur dann Root-Rechte, wenn von einem Gerät bzw. einer Partition gelesen bzw. darauf geschrieben werden soll, auf die nur Root Zugriff hat. Beim Lesen von CD/DVDs muss dd grundsätzlich mit Root-Rechten aufgerufen werden.

Hinweis.png Hinweis:
  • Wird if bzw. of weggelassen, so liest dd von der Standardeingabe bzw. schreibt auf die Standardausgabe. Dies ist dann nützlich, wenn dd in Kombination mit dem Pipe-Operator genutzt wird.
  • dd kann zwar grundsätzlich auch Dateien kopieren, allerdings ist hier in der Regel der Befehl cp komfortabler.


Optionen

Der Befehl dd kennt u.a. die folgenden Optionen:

Option Beschreibung
obs=BYTES Es wird in Blöcken mit der Größe BYTES geschrieben.
ibs=BYTES Es werden Blöcke der Größe BYTES gelesen.
bs=BYTES Es werden Blöcke mit der Größe BYTES gelesen und geschrieben. Wird bs als Option benutzt, so ist ibs = obs = bs.
count=BLOCKS BLOCKS gibt an, wie viele Blöcke mit der durch bs / obs / ids festgelegten Größe gelesen und / oder geschrieben werden.
seek=BLOCKS BLOCKS gibt an, wie viele Blöcke der mit obs oder bs festgelegten Größe zu Beginn des Schreibvorgangs übersprungen werden.
skip=BLOCKS BLOCKS gibt an, wie viele Blöcke der mit ibs oder bs festgelegten Größe zu Beginn des Lesevorgangs übersprungen werden sollen.
status=noxfer Unterdrückt die Ausgabe von Statusinformationen während des Kopiervorgangs. Durch kill -SIGUSR1 <dd-prozess-id> wird der laufende dd manuell dazu veranlasst, Statusinformation auszugeben.

Für die Angaben BYTES und BLOCKS gilt:

  • BYTES muss ganzzahlig sein. Ohne weiteres Suffix wird die Größe der Zahl BYTES in Byte interpretiert.
  • BLOCKS muss ganzzahlig sein.

Des Weiteren kennt dd noch verschiedene andere Optionen, insbesondere zum Konvertieren der Daten zwischen Einlesen und Ausgabe. Diese werden bei "normaler" Benutzung eher selten gebraucht, können aber in den Manpages von dd nachgelesen werden.(

Hinweis.png Hinweis: Wenn man keine Blockgröße angibt verwendet dd eine kleine Standardgröße, was den Datentransfer durch den Overhead sehr langsam macht. Insofern ist es empfehlenswert, z.B. für bs 1M anzugeben.



Suffixe für BYTES

Wie oben bereits erwähnt wird die Größe der Zahl BYTES standardmäßig in Byte interpretiert. Diese kann durch Hinzufügen von Suffixes geändert werden.

Suffix Multiplikator
KB 1000 (d.h. 1KB entspricht 1000 Byte)
K 1024 (d.h. 1K entspricht 1024 Byte)
MB 1000000 (= 1000 * 1000, d.h. 1MB entspricht 1000000 Byte)
M 1048576 (= 1024 * 1024, d.h. 1M entspricht 1048576 Byte)
GB 1000000000 (= 1000 * 1000 * 1000, d.h. 1GB entspricht 1000000000 Byte)
G 1073741824 (= 1024 * 1024 * 1024, d,h, 1G entspricht 1073741824 Byte)

Gemäß dem in der Tabelle aufgezeigten Schema gibt es auch die Suffixe TB, T, PB, P, EB, E, ZB, Z, YB, Y - für alle, die wirklich große Datenmengen kopieren müssen. Die gleichen Suffixe gelten auch für BLOCKS, d.h. z.B. mit count=1K werden 1024 Blöcke gelesen/geschrieben, mit count=1MB 1000000 Blöcke, usw.


Anwendungen

Warnung.png Warnung: Da sich die Geräte-Bezeichnungen wie /dev/sda nach jedem Bootvorgang ändern können, sind vor der Verwendung von dd stets die aktuellen Gerätedateien zu überprüfen. Dies kann man zum Beispiel mit blkid machen.


Einige allgemeine Beispiele

Im folgenden ein paar allgemeine Beispiele für die Syntax und die Optionen von dd:

  • Es wird die komplette fünfte Partition von /dev/sda in die erste Partition von /dev/sdb kopiert:
user@debian:~$ dd if=/dev/sda5 of=/dev/sdb1
  • Es werden die ersten zehn 1024 Byte großen Blöcke von der erste Partition von /dev/sdb auf die zweite Partition von /dev/sdc kopiert:
user@debian:~$ dd if=/dev/sdb1 of=/dev/sdc2 bs=1K count=10
  • Es werden 2000 Byte große Blöcke von der dritten Partition von /dev/sda auf die vierte Partition von /dev/sda kopiert, wobei beim Einlesen die ersten 50 Blöcke (in diesen Fall 50 * 2000 = 100.000 Byte) übersprungen werden, d.h. der Lesevorgang fängt bei Byte 100.001 an:
user@debian:~$ dd if=/dev/sda3 of=/dev/sda4 ibs=2KB obs=2KB skip=50

Festplatte klonen

Der folgende Befehl klont (kopiert) die komplette Festplatte /dev/sda inklusive aller Partitionen, MBR und Partitionstabelle auf die eine zweite Festplatte /dev/sdb:

root@debian:~# dd if=/dev/sda of=dev/sdb
Warnung.png Warnung: Es sollte darauf geachtet werden, dass die beiden Festplatten gleich groß sind - oder zumindest das Ziel größer.

Falls man plant beide Platten gleichzeitig im selben PC zu betreiben, ist darauf zu achten, dass die UUIDs der geklonten Platte geändert werden, da es sonst zu Konflikten kommt.


Komprimiert man ein solches Festplattenimage, wie im folgenden Absatz beschrieben, noch zusätzlich mit gzip, so sollte man vorher die Ausgabe von fdisk -lu speichern und mit der gesicherten Imagedatei zusammen aufheben. Alternativ kann man die Startpositionen der Partitionen auch - sehr zeitaufwändig - aus dem gepackten Image auslesen.

Festplatte (sicher) löschen

Warnung.png Warnung: Alle Daten auf der Festplatte werden unwiderruflich gelöscht!


Der folgende Befehl löscht die komplette Festplatte /dev/sda durch Überschreiben mit Nullen:

user@debian:~$ dd if=/dev/zero of=/dev/sda

Der folgende Befehl löscht die komplette Festplatte /dev/sda durch Überschreiben mit Zufallszahlen (zeitintensiv):

user@debian:~$ dd if=/dev/urandom of=/dev/sda
Hinweis.png Hinweis: Der Löschprozess kann maßgeblich beschleunigt werden, wenn man den Buffer (internen Zwischenspeicher) der Festplatte ausnutzt. Wie groß dieser für die aktuelle Platte ist, kann mit hdparm -i /dev/sdX herausgefunden werden. Hier ist es der Wert BufferSize, welcher exakt so (ohne kB) für den dd Parameter bs übernommen werden kann. Zudem kann der Löschprozess in den Hintergrund gelegt werden, um während der Durchführung des Löschvorgangs eine Fortschrittsanzeige auszugeben:

Für die Festplatte sda mit 8 MiB BufferSize sieht dass dann so aus:

user@debian:~$ dd if=/dev/zero of=/dev/sda bs=8M & pid=$!

Um nun die Fortschrittsanzeige auszugeben, kann folgendes Kommando auf der selben Konsole eingegeben werden:

user@debian:~$ while true; do kill -USR1 $pid && sleep 1 && clear; done


Partitionen klonen

Der folgende Befehl klont (kopiert) die komplette Partition /dev/sda1 auf die Partition /dev/sdb1:

user@debian:~$ dd if=/dev/sda1 of=/dev/sdb1
Warnung.png Warnung: Es sollte darauf geachtet werden, dass die beiden Partitionen gleich groß sind.


Image einer Partition sichern

Der folgende Befehl erstellt ein Image von /dev/sda1 in die Datei image_sda1.img, welche im Heimatverzeichnis gespeichert wird:

user@debian:~$ dd if=/dev/sda1 of=~/image_sda1.img

Diese Art der Sicherung ist nicht wirklich zu empfehlen, da die Image-Datei die gleiche Größe wie die gesicherte Partition hat. Daher ist es sinnvoller, das Image zu komprimieren. Der folgende Befehl erstellt ein komprimiertes Image der Partition /dev/sda1 und speichert dieses in die Datei image-compress_sda1.img.gz im Heimatverzeichnis. Durch das Weglassen von of im Befehlsaufruf werden die Daten auf die Standardausgabe geschrieben, wo sie dann per Pipe-Operator an gzip weitergeleitet werden:

user@debian:~$ dd if=/dev/sda1
user@debian:~$  gzip > ~/image-compress_sda1.img.gz
Hinweis.png Hinweis: Im Regelfall reichen die Standardeinstellungen von gzip aus. Möchte man dennoch die beste Kompressionsstufe, so lautet der zu verwendende Befehl gzip -9. Zu beachten ist, dass bei hohen Kompressionsstufen die Dauer deutlich erhöht - teils sogar vervielfacht - wird, während der Speicherverbrauch nur gering abnimmt [1].

Auch wenn das Image von gzip mit der höchsten Kompressionsstufe komprimiert wird, kann die Ausgabedatei unter Umständen trotzdem sehr groß werden. Man sollte also auf ausreichend Platz auf dem Zieldatenträger achten!


Um das so erzeugte komprimierte Image wieder zurückzusichern, kann man folgenden Befehl verwenden:

user@debian:~$ gunzip -c ~/image-compress_sda1.img.gz
user@debian:~$  dd of=/dev/sda1

Dateigröße des Images begrenzen

Für den Fall, dass zum Beispiel das Dateisystem des Ziellaufwerkes eine Dateigrößenbeschränkung hat, besteht die Möglichkeit zum Splitten der Imagedatei. Auf einem FAT32-Laufwerk beispielsweise ist die Dateigröße auf 4 GiB (1 GiB = 1024 * 1024 * 1024 Byte) beschränkt.

In folgendem Beispiel wird das Image an split übergeben und in Teile von je 3500 MiB (1 MiB = 1024 * 1024 Byte) gespeichert. Hierbei werden die jeweiligen Teile nummerisch beschriftet.

user@debian:~$ dd if=/dev/sda1 | split -d -b 3500M - ~/image_sda1.img.
Hinweis.png Hinweis: Nicht den Punkt (.) hinter sda1.img vergessen! Dahinter steht dann die Folgenummer der Datei. Das Ergebnis sieht dann in diesem Fall so aus:
  • image_sda1.img.00
  • image_sda1.img.01
  • image_sda1.img.02
  • image_sda1.img.03


Zurückgespielt wird dann, indem das Image durch cat automatisch wieder zusammengefügt und an dd übergeben wird.

user@debian:~$ cat ~/image_sda1.img.* | dd of=/dev/sda1

MBR: Boot-Loader und Partitionstabelle sichern

Der MasterBootRecord (MBR) beherbergt den Boot-Loader, die Partitionstabelle und die MBR-Signatur. Der MBR ist exakt 512 Bytes lang und liegt am Beginn der Festplatte. Der Boot-Loader belegt die ersten 446 Bytes des MBR, dann folgen die Partitionstabelle (64 Bytes) und die MBR-Signatur, und, Achtung, zumindest GRUB(2) nutzt je nach Konfiguration meist noch einige weitere Sektoren im sog. verborgenen Bereich vor der ersten Partition.

Zur Sicherung ist ein geeignetes Medium notwendig. Nutzer einer LiveCD müssen zunächst ein Medium verfügbar machen:

root@debian:~# fdisk -lu

zeigt die Bezeichnungen der eigenen Festplatten an und dient als Orientierunghilfe für folgende Kommandos. Nun erstellt man einen Ordner im Dateisystem der Live-CD und hängt dort eine Partition ein, auf welcher die Sicherung des MBR erstellt wird.

root@debian:~# mkdir ~/sda3
root@debian:~# mount /dev/sda3 ~/sda3
root@debian:~# cd ~/sda3

Es kann sich hierbei auch um einen USB-Stick, eine Netzwerkfreigabe oder ein anderes Medium handeln, auf welches man jederzeit Zugriff hat. Jetzt kann mit dem eigentlichen Sichern begonnen werden.

Warnung.png Warnung: Die Sicherung der Partitionstabelle mittels dd ist mit Vorsicht anzuwenden, da:
  1. mit dem MBR nur die primären Einträge der Partitionstabelle (Bytes 446..509) gesichert werden. Die Einträge zu den logischen Partitionen stehen in den kaskadierten BRs (BootRecords) der erweiterten Partition, und fehlen damit hier komplett.
  2. beim Einsatz einer GPT (GPT) überhaupt keine Sicherung der Partitionstabelle erfolgt. Außerdem wird der Bootloader in eine eigene Boot-Partitionen installiert.

Um immer auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich nach jeder Partitionsänderung die entsprechenden Tabellen neu zu sichern. Bei der MBR-Partitionstabelle kann man dazu das Programm sfdisk und bei der GUID-Partitionstabelle das Programm sgdisk nutzen. Wer es noch einfacher möchte, der kann das Skript Partitionstabellen sichern dazu nutzen. Spielt man eine alte MBR-Sicherung (mit alter und somit falscher Partitionstabelle) zurück, kann man auf die komplette Platte höchst wahrscheinlich nicht mehr zugreifen.


Hinweis.png Hinweis: Die folgenden Anweisungen zum Sichern des MBR sollten nur als Muster der Möglichkeiten von dd verstanden werden.


Mit dem folgenden Befehlsaufruf würde der Boot-Loader der Festplatte /dev/sda als Datei bootloader_sicherung im aktuellen Verzeichnis gesichert. Die Partitionstabelle (Bytes 446..509) und die MBR-Signatur sind in dieser Sicherung nicht enthalten:

root@debian:~# dd if=/dev/sda of=bootloader_sicherung bs=446 count=1

Der folgende Befehl sichert den gesamten MBR (inklusive Partitionstabelle) der Festplatte /dev/sda als Datei mbr_sicherung im aktuellen Verzeichnis:

root@debian:~# dd if=/dev/sda of=mbr_sicherung bs=512 count=1

Bei installiertem Boot-Manager, z.B. GRUB 2, sollte man ggf. auch den sog. verborgenen Bereich hinter dem MBR, falls dieser (Regelfall) dafür verwendet wird, mitsichern und vorher schauen, wie viele Sektoren vor der ersten Partition frei sind:

root@debian:~# fdisk -lu

Bei heutigen Festplatten sind das meist die Sektoren 0 - 62 (erste Partition beginnt also bei 63, seit Windows-Vista aber auch häufig erst bei Sektor 2048 (von der Sektorgröße der Festplatte abhängig)). Dann schaut man noch wie viele Bytes ein Sektor hat (meist 512) und passt den Befehl entsprechend an:

root@debian:~# dd if=/dev/sda of=mbr+grub_sicherung bs=512 count=63

Eine Sicherung des Boot-Loaders wird mit

user@debian:~$ dd if=bootloader_sicherung of=/dev/sda bs=446 count=1

zurückgespielt. Dieses Kommando kann auch unter Verwendung einer kompletten Sicherung des MBR bzw. obiger mbr+grub_sicherung verwendet werden: Es wird nur der Boot-Loader (Bytes 0..445) wiederhergestellt, die momentane Partitionstabelle (Bytes 446..509) und die MBR-Signatur bleiben dann in jedem Fall erhalten.

Will man den kompletten MBR (also inklusive Partitionstabelle) zurücksichern, so lautet der Befehl wie folgt:

user@debian:~$ dd if=mbr_sicherung of=/dev/sda bs=512 count=1

Will man im Fall eines installierten Boot-Managers zusätzlich auch diesen (falls im sog. verborgenen Bereich hinter dem MBR abgelegt) zurücksichern (unter Erhalt des zuvor rückgesicherten Boot-Loaders und der Partitionstabelle), so lautet der Befehl wie folgt (falls die erste Partition bei Sektor 63 beginnt, siehe detaillierteren Hinweis weiter oben):

user@debian:~$ dd if=mbr+grub_sicherung of=/dev/sda bs=512 skip=1 seek=1 count=62

Mit dd erstellte Images einbinden

Image einer Partition einbinden

Ein mit dd erstelltes Image lässt sich als Loop-Device mit dem Befehl mount einbinden. So kann auf das Image wie auf ein normales Laufwerk zugegriffen werden. Dazu erstellt man als erstes ein Image, hier z.B. vom Device /dev/sda1, gespeichert in der Datei loop_image.img im Heimatverzeichnis:

user@debian:~$ dd if=/dev/sda1 of=~/loop_image.img

Dann erzeugt man einen Einhängpunkt, z.B. /media/loop_mount:

root@debian:~# mkdir /media/loop_mount

Jetzt kann man das mit dd erzeugt Image mit mount einbinden:

root@debian:~# mount -o loop ~/loop_image.img /media/loop_mount

Nun kann man auf alle Dateien, Verzeichnisse etc. des Images wie auf ein reguläres Laufwerk zugreifen. Nach der Benutzung muss man das Image dann wieder mit umount aushängen:

root@debian:~# umount /media/loop_mount

Bei Bedarf kann das (bearbeitete) Image jetzt auch wieder zurück gesichert werden.

Partition aus einem Image der gesamten Platte einbinden

Hat man nicht nur eine Partition, sondern die gesamte Festplatte inclusive MBR gesichert, braucht man den Offset der jeweiligen Partition. Diesen kann man mit dem Befehl

root@debian:~# fdisk -l -u /Pfad/zum/Image.img

herausfinden. Die Ausgabe sieht bei 3 primären Partitionen ungefähr so aus:

Platte /Pfad/zum/Image.img: 0 MByte, 0 Byte

255 Köpfe, 63 Sektoren/Spuren, 0 Zylinder, zusammen 0 Sektoren Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes Disk identifier: 0xd53d826f

   Gerät            boot. Anfang      Ende         Blöcke     Id  System

/Pfad/zum/Image.img1 * 63 104872319 52436128+ 7 HPFS/NTFS Partition 1 hat unterschiedliche phys./log. Enden:

    phys=(1023, 254, 63) logisch=(6527, 254, 63)

/Pfad/zum/Image.img2 104872320 109065284 2096482+ 82 Linux Swap / Solaris Partition 2 hat unterschiedliche phys./log. Anfänge (nicht-Linux?):

    phys=(1023, 0, 1) logisch=(6528, 0, 1)

Partition 2 hat unterschiedliche phys./log. Enden:

    phys=(1023, 254, 63) logisch=(6788, 254, 63)

/Pfad/zum/Image.img3 109065285 156296384 23615550 83 Linux Partition 3 hat unterschiedliche phys./log. Anfänge (nicht-Linux?):

    phys=(1023, 0, 1) logisch=(6789, 0, 1)

Partition 3 hat unterschiedliche phys./log. Enden:

    phys=(1023, 254, 63) logisch=(9728, 254, 63)

Der Wert hinter der entsprechende Partition unter Anfang, ist der Offset, dieser muss jedoch noch mit der weiter oben angegebenen Sektorgröße multipliziert werden (hier 512). Der Offset für die 3. Partition wäre also 109065285 * 512 = 55841425920. Nun Folgt der Mountbefehl mit dem entsprechenden Offset (hier wieder am Beispiel der 3. Partition):

root@debian:~# mkdir /media/loop_mount # Verzeichniss anlegen
root@debian:~# mount -o loop,offset=55841425920 /Pfad/zum/Image.img /media/loop_mount

Zum Schluss wird das Image wieder freigegeben mit:

root@debian:~# umount /media/loop_mount


Image im Netzwerk speichern

Ein mit dd erstelltes Image muss nicht zwangsläufig lokal gespeichert werden, sondern kann auch auf einen anderen Rechner im Netzwerk gesichert werden. Im folgenden Beispiel wird mit dd ein Image von /dev/sda1 erstellt, welches dann ssh-verschlüsselt auf den Rechner mit der IP-Adresse 192.168.0.100 übertragen und dort im Verzeichnis /home/BENUTZER in der Datei image_sda1.img gespeichert wird. Damit dies funktioniert, muss "BENUTZER" ein Benutzerkonto auf dem entsprechenden Rechner haben und man selbst die notwendigen Rechte, um dort zu schreiben. Der Befehlsaufruf lautet:

gzip-komprimiert und ssh-verschlüsselt

user@debian:~$ dd if=/dev/sda1 | gzip -9 - | ssh user@192.168.0.100 "cat > /home/BENUTZER/image_sda1.img.gz"

Um das Image zurückzusichern (z.B. auf den Rechner mit der IP-Adresse 192.168.0.50), gibt man folgenden Befehl ein:

user@debian:~$ ssh user@192.168.0.50 "cat /home/user/image_sda1.img.gz" | gunzip -c - | dd of=/dev/sda1

bzip2-komprimiert und nicht verschlüsselt

Alternativ mit bzip komprimiert, aber im Transfer nicht: Auf dem Zielrechner

user@debian:~$ netcat -l -p 5555 | dd of=/home/user/image_sda1.img bs=16065b

Auf dem Quellrechner

user@debian:~$ dd if=/dev/sda1 bs=16065b | pv | bzip2 -1 | netcat ZielIP 5555

FTP mit gzip Komprimierung und nicht verschlüsselt

Erstellen eines Images über FTP:

user@debian:~$ dd if=/dev/sda bs=4k | gzip -9 - | ncftpput -c -V -u FTPUSER -p FTPPASSWORT FTPSERVER /FTPPATH/NAME.img.gz

Und zum Einspielen vom erstellten Images:

user@debian:~$ ncftpget -c -V -u FTPUSER -p FTPPASSWORT FTPSERVER /FTPPATH/NAME.img.gz | gunzip -c - | dd of=/dev/sda bs=4k

Den Fortschritt von dd abfragen

Einmalige oder regelmäßige Abfrage mittels senden des Signals -USR1

Informationen zum ermitteln von Prozessen siehe ps, pgrep oder pidof und zum senden von Signalen kill, pkill oder killall. Wenn das dd-Kommando einmal abgesetzt wurde, wünscht man sich bei größeren Kopiervorgängen eine Kontrollmöglichkeit über den Fortschritt. Dies erreicht man indem man dem dd-Prozess das Signal -USR1 sendet. mit ps und kill In einem zweiten Terminal, ermittelt man die Prozessnummer, z.B. mit

user@debian:~$ ps -a

und setzt ein Signal -USR1 ab.

user@debian:~$ kill -USR1 <prozessnummer>

Die bisher kopierte Datenmenge wird dann in dem Terminal angezeigt, in dem dd gestartet wurde. Mit einer Kombination aus dd und einer Schleife kann man dies auch automatisieren.

user@debian:~$ dd if=/dev/XXX of=/dev/XXX & ddpid=$!; while ps "$ddpid" >/dev/null; do kill -SIGUSR1 "$ddpid"; sleep 10; done

mit pkill Sofern nur ein Prozess mit dem Namen dd läuft kann man dies auch über den Prozessnamen.

user@debian:~$ pkill -USR1 -x dd

In einer Schleife kann das so aussehen:

user@debian:~$ dd if=/dev/XXX of=/dev/XXX & while pkill -USR1 -x dd; do sleep 10; done

mit pv. Als Alternative zur oben beschriebenen Vorgehensweise kann man auch den Befehl pv verwenden, um sich den Fortschritt anzeigen zu lassen (pv muss vorher aus den Quellen installiert worden sein. Dabei wird pv mittels einer Pipe dazwischengeschaltet, als Beispiel wird hier Festplatte klonen angenommen.

user@debian:~$ dd if=/dev/sdx bs=1M | pv | dd of=/dev/sdy bs=1M

Um sich anzeigen zu lassen, wie weit der Vorgang fortgeschritten ist und wann er voraussichtlich beendet sein wird, muss man allerdings die Größe der Partition bzw. der Festplatte kennen. Im folgenden Beispiel wird eine Festplatte mit 60 GB unterstellt und in eine Image-Datei geschrieben:

user@debian:~$ dd if=/dev/sdx bs=1M | pv -s 60G | dd of=/pfad/zum/Ziel/backup.img bs=1M

Die Ausgabe kann dann so aussehen:

24.2GB 0:44:21 [4.45MB/s] [=============>                     ] 40% ETA 1:05:38

ETA zeigt dabei die verbleibende Zeit an, bis die Operation (bei aktueller Geschwindigkeit) voraussichtlich fertig sein wird.

Live USB-Stick erstellen

Mit dd lässt sich auch auf einfachste Art und Weise ein Live USB-Stick (als Ersatz für eine Live-CD) erstellen. Zwingende Voraussetzung ist allerdings ein entsprechendes Hybrid ISO-Image. Darunter fallen die Live-CD's von Debian und die Net.Iso's. Im folgenden Beispiel wird davon ausgegangen, dass der USB-Stick als /dev/sdb erkannt wurde und nicht eingebunden ist (aber bitte nicht auswerfen bzw. "sicher entfernen"):

root@debian:~# dd if=hybrid_iso_image.iso of=/dev/sdb bs=4M

Den Parameter bs=4M kann man auch weglassen, aber er beschleunigt den Kopiervorgang. Nach dem Befehl

user@debian:~$ sync

kann das Medium entfernt werden.


Alternativen

Wer lieber mit einer Benutzeroberfläche arbeitet, kann zur Datensicherung auch partimage oder air-imager nutzen.