GnomeShell
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Die GnomeShell ist die neue Benutzeroberfläche von Gnome, die mit Gnome 3 eingeführt wurde. Sie bricht mit den traditionellen Konzepten, die aus Gnome 2 bekannt sind und bietet deshalb eine völlig neue Erfahrung für den Benutzer.
Benutzung der GnomeShell - Tipps und Tricks
Eine erste Einführung findet man bei Gnome 3 und live.gnome.org. Ein kurzes Wiki gibt es auf Englisch bei wiki.debian.org.
Tastaturkürzel
Die Tastaturkürzel sind auf CheatSheet und bei Gnome-help beschrieben.
Die Shell anpassen
Die Systemeinstellungen befinden sich unter
- Aktivitäten > Anwendungen > Systemwerkzeuge > Kontrollzentrum
Weitere Einstellungen können mit der Erweiterung gnome-tweak-tool vorgenommen werden. Dieses Paket erzeugt den Menüpunkt
- Aktivitäten > Anwendungen > Systemwerkzeuge > Erweiterte Einstellungen
Es ist nur teilweise übersetzt, so dass Englisch-Kenntnisse notwendig sind.
Die Gnome-Registry kann mit dem dconf-Editor (ebenfalls unter Systemwerkzeuge) und mit gconf-editor bearbeitet werden.
Beispiele, wo welche Einstellungen vorgenommen werden, befinden sich in den folgenden Textabschnitten.
Menüeinträge ändern
Mit dem Programm alacarte Hauptmenü kann wie unter Gnome2 das Menü bearbeitet werden. Allerdings können keine Menüeinträge verschoben werden 687665. Außerdem stürzt es gern ab und vernichtet dabei alle Einstellungen. Die Daten werden im Verzeichnis ~/.config/menus gehalten.
Shell erweitern
Die Shell kann über Extensions erweitert werden. Einige findet man in den Debian-Paketen. Das Paket gnome-shell-extensions stellt Erweiterungen der Gnome Entwickler selbst bereit. Nach der Installation muss die Shell neu gestartet werden: altF2
user@debian:~$ restart
Auch über extensions.gnome.org können viele weitere Erweiterungen installiert werden. Hierzu bei der gewählten Extension links den Schalter auf ON schieben, die Extension wird dann installiert.
Hinweis: Damit man Erweiterungen von extensions.gnome.org installieren kann, benötigt man das Paket unzip. Ist dieses Paket nicht installiert, so schlägt die Installation ohne Fehlermeldung fehl. |
Die Verwaltung der installierten Erweiterungen erfolgt entweder über Installed extensions, wo man sich seine Erweiterungen ansehen, diese abschalten (auf 'OFF' schieben) oder de-installieren (rechts das Kreuz) kann, oder über die Erweiterung gnome-tweak-tool. Dieses Paket erzeugt den Menüpunkt
- Aktivitäten > Anwendungen > Systemwerkzeuge > Erweiterte Einstellungen
Unter Shell-Erweiterungen können Erweiterungen aktiviert und deaktiviert werden.
Eine Liste von interessanten Erweiterungen wird im Debianforum diskutiert.
Erscheinungsbild
Anpassung des Themas
In den Erweiterten Einstellungen aus gnome-tweak-tool können zum Beispiel die Symbole oder die Fensterdekoration geändert werden.
Hinweis: Will man das Aussehen der Gnome Shell selbst verändern, so benötigt man die Erweiterung User Themes. |
Die Titelzeile verschwinden lassen
Gerade auf kleinen Netbooks verbraucht die Titelzeile der Fenster recht viel Platz. Mit der Extension maximus wird diese beim Maximieren des Fensters entfernt. Da die Fensteranzeige im oberen Panel normalerweise nur das Schließen des Fensters erlaubt, empfiehlt sich die Installation von window-options, welches unter anderem die Auswahl zum Wiederherstellen des Fensters hinzufügt oder Window Buttons, welches die 3 üblichen Knöpfe zum Fenster hinzufügt.
Wie kann man ...
Weil die Bedienung der gnome-shell doch stark von Gnome 2 abweicht, suchen Benutzer häufig nach altbekannten Funktionen. Eine Sammlung davon wird im Folgenden vorgestellt:
Dateien in Nautilus löschen?
Zum Löschen in Gnome3: STRGENTF
Dateien wieder wie früher löschen?
Man kann auch das alte Verhalten von Nautilus wiederherstellen. Dazu muss man zunächst im dconf-editor im Menüpunkt org > gnome > desktop > interface die Option "can-change-accels" aktivieren. Jetzt eine Datei in Nautilus markieren, im Menüpunkt "Bearbeiten" mit der Maus über "In den Müll verschieben" bleiben, einmal ENFT drücken (das alte Tastenkürzel verschwindet) und anschließend eine neue Taste drücken, z.B. wieder ENFT. Jetzt noch die Option "can-change-accels" wieder deaktiveren und man kann Dateien wieder über das bekannte Tastenkürzel in den Mülleimer verschieben.
Die alte Benutzerumgebung aus Gnome2 benutzen?
Beim Anmelden kann man als Benutzeroberfläche zwischen GNOME (womit diese Shell gemeint ist) und GNOME Classic auswählen. GNOME Classic ist der Fallback-Modus, also wie aus GNOME2 bekannt.
Starter auf den Desktop platzieren?
Um den Desktop wie unter GNOME2 zu verwenden (Ordner und Dateien ablegen, Laufwerke anzeigen lassen, Kontextmenü), aktiviert man die Kontrolle des Filemanagers für den Desktop mit den erweiterten Einstellungen:
- Arbeitsoberfläche > Have file manager handle the desktop > AN
Variante 1
Jetzt erstellt man noch eine Vorlage zum Beispiel als Neuer_Starter.desktop für Starter in ~/Vorlagen:
[Desktop Entry]
Version=1.0
Encoding=UTF-8
Name=Neuer_Starter
GenericName=
Comment=
Exec=
Icon=/usr/share/icons/hicolor/scalable/apps/gnome-panel-launcher.svg
Terminal=false
Type=Application
StartupNotify=false
Name[de]=Neuer_Starter
GenericName[de]=
Comment[de]=
der über Eigenschaften > Zugriffsrechte ausführbar gemacht wird. Jetzt kann man auf dem Desktop über Rechtsklick > Neues Dokument anlegen die Starter-Vorlage auf dem Desktop einfügen und über Rechtsklick > Eigenschaften Name, Icon und Befehl festlegen.
Mit der Extension show-desktop-button bekommt man einen kleinen Button in die Kopfzeile, um den Desktop sichtbar zu machen.
Variante 2
Für die 2. Varinate gibt man folgendes in der Konsole ein:
user@debian:~$ gnome-desktop-item-edit --create-new PFAD/WO/DER/STARTER/ERSTELLT/WERDEN/SOLL
Danach öffnet sich ein Fenser, in dem Name, Icon, Befehl eingetragen werden müssen.
Beispiel:
Wir möchten einen Starter auf dem Desktop anlegen
user@debian:~$ gnome-desktop-item-edit --create-new ~/Arbeitsfläche
Den Rechner ausschalten?
Durch Klicken auf den Benutzername öffnet sich ein kleines Menü, über das man sich abmelden und den Rechner in Bereitschaft versetzen kann. Nach dem Abmelden findet man im Log-in die Möglichkeit den Rechner auszuschalten, in den Bereitschafts- oder Ruhe-Modus zu versetzen.
Durch Drücken von ALT in dem Menü wird aus Bereitschaft Ausschalten..., womit der Rechner auch neu gestartet werden kann.
Es gibt mehrere Erweiterungen, die dem Menü die Funktion Ausschalten hinzufügen:
- Frippery Shut Down Menu
- Alternative Status Menu (im Paket gnome-shell-extensions enthalten) fügt auch Ruhezustand und Bereitschaft hinzu.
Beim Drücken des Ausschalters fährt der Rechner normalerweise in den Bereitschaftsmodus. Dies kann im dconf-editor geändert werden. Der Eintrag befindet sich unter
- org > gnome > settings-daemon > plugins > power > button-power
interactive lässt leider nur die Wahl zwischen Ausschalten und Neu starten zu, Bereitschaftsmodus und Ruhezustand fehlen.
Icons auf den Desktop bekommen?
Wer gerne die Dateien und Ordner aus ~/Desktop auch auf dem Desktop sehen möchte, muss im gnome-tweak-tool den Schalter "Have file manager handle the desktop" im Reiter "Desktop" aktivieren.
Tablet-Modus
Ab 3.2 beinhaltet die GnomeShell eine Bildschirmtastatur die die Benutzung auf Touchscreens erlaubt.
Bildschirmtastatur
Die Bildschirmtastatur kann über das Symbol Barrierefreiheit in der oberen Leiste aktiviert werden oder über den Benutzernamen, Systemeinstellungen > Texteingabeassistent. Die Verwendung ist bei Gnome beschrieben. Es gibt auch eine Taste um die Tastatur wieder zu verbergen. Durch Bewegung der Maus in die Ecke unten rechts wird das Benachrichtigungsfenster aktiviert womit auch die Tastatur wieder angezeigt werden kann. Hat das Tablet keine Maus, ist diese Ecke nicht zu treffen. Die Erweiterung Bigger MessageTray Corner vergrößert diesen Bereich, so dass auch über das Touchscreen die Tastatur wieder reaktiviert werden kann.
Bildschirm drehen
Ebenfalls über den Benutzernamen in der oberen Leiste, dann Systemeinstellungen, Monitore kann der Bildschirm gedreht werden. Dies dreht jedoch nicht den Touchscreen. Für diese Geräte muss ein Script (benötigt xinput) eingesetzt werden.
Links
- Weitere (evtl. Ubuntu-spezifische) Infos bei Ubuntuusers
- Weitere Tricks (engl.) bei Wordpress
- und im Debianforum