Server-Monitoring mit Munin
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Einleitung
Sobald man einen Server laufen hat, sollte man ihn beobachten, um Probleme möglichst früh erkennen zu können.
In dieser Anleitung wollen wir uns Munin dafür zu Nutze machen:
Munin ist ein freies Netzwerk-Überwachungstool unter GPL-Lizenz.
Munin besteht aus Server, sowie Client. Die Daten werden auf einer eigenen Weboberfläche dargestellt und laufend neu generiert.
Man kann mittels Munin zum Beispiel erkennen, ob der Speicherverbrauch und die Auslastung (Prozesse, CPU) in Ordnung ist. Oder man kann Munin auch einfach nur dafür verwenden, um zu sehen, wie stark der Server unter Last ist. Manchmal sehr interessant zu beobachten. Von Haus aus unterstützt Munin übrigens auch fail2ban - man kann sich mittels fail2ban Plugin die BAN-Statistik grafisch darstellen lassen.
Desto mehr Dienste auf dem Server laufen, desto mehr lohnt sich der Einsatz einer Monitoring-Software wie Munin.
Näheres findet sich im Wikipedia-Artikel über Munin. Lesenswert.
Zum Namen Munin: In der nordischen Mythologie sind Hugin und Munin die Raben des Gottes Odin. Sie flogen in ganz Midgard um ihm später davon zu erzählen. "Munin" bedeutet "Gedächtnis".
Einfache Installation auf einem Webserver
Hier werden wir den Munin Server- sowie Client auf ein- und demselben Rechner installieren. Wir gehen also von einem zu überwachenden Client aus - was bei einem einzelnen Server ja meistens der Fall ist.[1] [2]
Vorbereitung
Da Munin die gesammelten Daten auf einer eigenen Weboberfläche darstellt, brauchen wir einen funktionierenden Webserver. Es empfiehlt sich der Apache Webserver, da Munin dafür bereits vorkonfiguriert ist.
Munin installieren
Mit Superuser-Rechten installieren wir Munin-Server und Munin-Client(munin-node):
root@debian:~# apt-get install munin munin-node
Munin konfigurieren
Konfiguration Allgemein
Die beiden Hauptkonfigurationsdateien munin.conf (Server) sowie munin-node.conf (Client) finden sich unter /etc/munin. Diese sind für den Einzelbetrieb bereits vorkonfiguriert, wir brauchen daran eigentlich nichts ändern.
Interessant ist übrigens auch der Ordner "plugins". Munin lässt sich mit Plugins ganz einfach erweitern, indem man die Plugins von /usr/share/munin/plugins ganz einfach dort hinein verlinkt.
Ein Beispiel:
root@debian:~# ln -s /usr/share/munin/plugins/smart_ /etc/munin/plugins/smart_sda
Apache-Konfiguration abschließen
Da für den Apache-Webserver bereits eine eigene Konfigurationsdatei existiert, werden wir diese auch nutzen.
Wir öffnen die Datei mit dem Editor unserer Wahl (hier nano)
root@debian:~# nano /etc/apache2/conf.d/munin
Und schenken unsere Aufmerksamkeit folgendem Abschnitt
<Directory /var/cache/munin/www>
Order allow,deny
Allow from localhost 127.0.0.0/8 ::1
und ändern die Zeile mit "Allow from localhost" um nach "Allow from all", also so:
<Directory /var/cache/munin/www>
Order allow,deny
Allow from all
Mit dieser Änderung sollte die Munin Weboberfläche dann von überall aus erreichbar sein. (falls so gewollt, beliebig anpassbar!)
Installation abschließen
Damit unsere Änderungen an der Apache-Konfigurationsdatei in Kraft treten, müssen wir selbstverständlich noch den Apache-Webserver neustarten:
root@debian:~# /etc/init.d/apache2 restart
Die Grundinstallation von Munin wäre damit abgeschlossen.
Hinweis: Munin ist jetzt unter http://dein-server-name/munin erreichbar |
Munin individualisieren
Munin-Oberfläche unter anderer Adresse abrufen
Um Munin unter einer anderen Adresse abrufbar zu machen, ändern wir einfach den Alias in der Apache-Konfigurationsdatei ab:
Konfigurationsdatei /etc/apache2/conf.d/munin
# Enable this for template generation
Alias /munin /var/cache/munin/www
abändern zu
# Enable this for template generation
Alias /mein-neues-munin /var/cache/munin/www
Dein altes Alias war /munin, das neue Alias wäre nach dieser Änderung /mein-neues-munin.
Hinweis: Munin wäre bei Standardinstallation jetzt unter http://www.dein-server-name.de/mein-neues-munin erreichbar |
MySQL-Server mit Munin überwachen
Eine Anleitung dazu findet sich hier (extern).