Plymouth

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Plymouth wurde ursprünglich vom Fedoraprojekt für Fedora 10 entwickelt, wird aber inzwischen auch von anderen Distibutionen wie Ubuntu und Mageia zur Darstellung des Bootvorgangs verwendet. In Debian ist es seit Version 6.0 (Squeeze) verfügbar. Plymouth ist zwar für die Nutzung des Kernel Mode Setting entwickelt worden, hat aber auch einen Kompatibilitätsmodus um auf Rechnern ohne KMS zu laufen. Das einzige Manko derzeit ist, dass Themes für Plymouth recht rar sind. Gerade mit Debian Artwork.

Ein Druck auf Esc beendet plymouth während des Bootvorgangs, dadurch ist es möglich den Bootprozess für debugging-Zwecke zu analysieren.

Voraussetzung

Plymouth läuft zwar auch wenn KMS nicht aktiv ist, allerdings wird dann nur ein blauer Ladebalken und weder Bilder noch andere Grafikeffekte angezeigt. Es ist daher ratsam auch KMS zu benutzen, wenn man Plymouth verwenden will.

Installation

Ab Squeeze ist plymouth in den Paketquellen vorhanden und deshalb einfach zu installieren. Dazu reicht es vollkommen aus folgende Paket zu installieren:

Als nächstes muss es noch aktiviert werden. Dazu muss man dem Kernel beim Booten den Parameter splash übergeben. Dafür ist der Bootloader Eintrag anzupassen und in die Kernelzeile GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="..." in der etc/default/grub-Datei ein splash in die Anführungszeichen einfügen. Danach ist die Grub-Konfiguration mit folgendem Befehl zu aktualisieren:

root@debian:~# update-grub
Hinweis.png Hinweis: Es muss eine neue initrd erstellt werden, damit plymouth auch beim Booten startet. Normalerweise wird dies bei der Installation des plymouth Paketes von dpkg automatisch durchgeführt. Insbesondere Benutzer, die /boot nur mit Leserechten gemountet haben, müssen hier noch einmal nachhelfen.


automatische Installation und Aktivierung unter grub2

Wenn du bisher deine grub2-Konfiguration noch nicht angepasst hast, sollte dir dieses Script alles Nötige einrichten:

#!/bin/bash
# plymouth inkl. aller themes installieren:
aptitude install plymouth plymouth-themes-all plymouth-x11
# solar schaut am coolsten aus:
plymouth-set-default-theme -R solar
# splash in der grub2 Konfiguration aktivieren, alte Einstellungen sichern:
sed -i -e "/^GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT/{s|^|#Sicherung $(date -I):\n#|}" /etc/default/grub
sed -i -e '7 iGRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="splash"' /etc/default/grub
# grub2 Konfiguration schreiben:
update-grub

Themes

Plymouth lässt sich sehr leicht den individuellen Wünschen anpassen. Ein paar Themes wurden bereits installiert und weitere Themes können auch recht einfach installiert werden, indem man sie nach /usr/share/plymouth/themes kopiert. Nach einen Update mit:

root@debian:~# plymouth-set-default-theme --list

stehen dann die neuen Themes dann zur Auswahl.

Zwischen Themes kann man mit dem recht komfortablen Skript plymouth-set-default-theme umschalten. Um z.B. fade-in zu aktivieren, reicht folgendes:

root@debian:~# plymouth-set-default-theme -R fade-in

Dabei sorgt der Parameter -R dafür, dass automatisch eine neue Initrd für uns erstellt wird.

Die Standardthemes

Derzeit gibt es folgende Themes als Debianpaket:

  • fade-in: Debianlogo auf grauen Hintergrund
  • Solar: Debianlogo, blauer Hintergrund und ein Blauer Stern mit Sonneneruptionen
  • Spinfinity: Debianlogo mit einen Unendlichzeichen
  • glow: Einfacher Hintergrund

Ein eigenes Bild verwenden

Wollen wir stattdessen ein beliebiges Hintergrundbild als Bootsplash einrichten, so ist das Global-Wallpaper eine Alternative. Allerdings muss man dabei noch einige Änderungen vornehmen, da sich die Pfade zwischen Ubuntu und Debian unterscheiden.

Einen Testlauf durchführen

Will man schnell testen, ob einem das neue Theme gefällt, oder ob alles überhaupt so läuft, so muss man nicht zwangsläufig neustarten. Stattdessen wird der folgender Einzeiler plymouth für etwa 5 Sekunden zeigen

plymouthd; plymouth --show-splash; for ((I=0; I<5; I++)) do plymouth --update=test$I; sleep 1; done; plymouth quit

Probleme

Normalerweise sollte jetzt alles funktionieren, aber leider gibt es derzeit Themes, die beim Herunterfahren nicht ordnungsgemäß funktionieren. Das kann aber recht einfach gelöst werden, in dem wir in der Datei /etc/init.d/plymouth die Funktion Start_plymouthd() suchen und sie zu folgendem abändern:

Start_plymouthd ()
{
        if ! plymouth --ping
        then
                /sbin/plymouthd
        fi
}

Das speichern wir jetzt so ab und es sollte nun funktionieren.


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