Frescobaldi

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Frescobaldi ist ein Frontend für das textbasierte Notensatzprogramm lilypond. Mit Frescobaldi kann man den Text von lilypond editieren und sich in einem zweiten, geteilten Fenster direkt die Noten dazu anzeigen lassen. Außerdem kann Frescobaldi den Notentext als midi abspielen lassen.

Klickt man an die dargestellten Noten, springt der Textcursor an die entsprechende Stelle. Der Text wird sehr übersichtlich in verschiedenen Farben und mit automatischen Einzügen dargestellt. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit mittels des Pakets rumor die Musik per MIDI-Keyboard einzugeben.

Frescobaldi ist ein KDE-Programm (bis Version 1.2 in den Quellen). Die neuste Entwicklerversion 2.0 basiert nur noch auf qt4 und Python wodurch die vielen KDE-Abhängigkeiten wegfallen. Außerdem gibt es ein paar Features mehr, wie z.B. direktes Editieren in den dargestellten Noten oder das Aufsplitten der Text-Ansicht.

Installation

Version aus den Quellen

Frescobaldi kann man einfach aus den Quellen installieren durch ein

root@debian:~# aptitude install frescobaldi

Will man die MIDI-Eingabe per Keyboard nutzen können, muss man noch

root@debian:~# aptitude install rumor

zusätzlich installieren. Fertig.

Entwicklerversion Frescobaldi V2.0

Hinweis.png Hinweis: Die hier beschrieben Art der Installation geht am Paketmanagemanet vorbei. Man installiert nicht mit checkinstall, apt-get, aptitude oder synaptic. Es wird kein Paket installiert. Über diesen Weg fehlt (noch) die midi-Schnittstelle bei Frescobaldi. Mehr dazu im README und INSTALL vom heruntergeladenen git von Frescobaldi.


Die Version 2.0 von Frescobaldi hat momentan noch alpha2-Status, kann nach Angaben der Entwickler jedoch schon voll genutzt werden. Um die Entwicklerversion installieren zu können, muss man vorab ein paar Pakete zum Kompilieren installieren:

root@debian:~# aptitude install pyqt4-dev-tools sip4 libpoppler-qt4-dev python-sip4-dev python-qt4-dev git rumor

vorab: popplerqt4

Um Frescobaldi voll nutzen zu können, muss man sich die popplerqt4 kompilieren. Ohne die popplerqt4, die nicht in den Quellen enthalten ist, kann Frescobaldi keine Noten darstellen - man kann also nur im Textmodus arbeiten.

Man gehe auf die googlecode-Seite und läd sich das python-poppler-qt4-<Versionsnummer>.tar.gz Archiv herunter. Danach sollte man sich, wie in allen Tonstudioartikeln üblich, einen Ordner zum Bauen von Frescobaldi und der popplerqt4 erstellen, in diesem Falle (die ~ steht für das home-Verzeichnis, z.B. /home/markus/) den Unterordner frescobaldi:

~/tonstudio/src/frescobaldi

und gehe in jenes Verzeichnis mittels

user@debian:~$ cd ~/tonstudio/src/frescobaldi

In diesen Ordner muss man sich das python-poppler-qt4-<Versionsnummer>.tar.gz-Archiv kopieren. Nun entpackt man das Archiv mittels (Versionsnummer noch einzutragen)

user@debian:~/tonstudio/src/frescobaldi$ tar -xf python-poppler-qt4-<Versionsnummer>.tar.gz

Es entsteht ein Unterordner python-poppler-<versionsnummer>, in den man wechseln muss.

user@debian:~/tonstudio/src/frescobaldi$ cd python-poppler-<versionsnummer>

In diesem Ordner bedindet sich unter anderem die Datei INSTALL und README, die man der Vollständigkeit halber (falls z.B. Fehler passieren sollten) gelesen haben sollte.

Nun kompiliert man die popplerqt4 durch ein

user@debian:~/tonstudio/src/frescobaldi/python-poppler-<versionsnummer>$ python setup.py build

Nun kann man, wenn der Vorgang bis zum Ende ohne Unterbrechung durchgelaufen ist, die popplerqt4 installieren:

root@debian:~# python setup.py install

Frescobaldi V2.0

Nachdem man nun die popplerqt4 für die Notendarstellung installiert hat kann man an die eigentliche Installation von Frescobaldi gehen. Im /tonstudio/src/frescobaldi-Verzeichnis erstellt man sich noch ein git-Unterverzeischnis und gehe dort hinein

user@debian:~/tonstudio/src/frescobaldi$ mkdir git && cd git

Nun hole man sich den Sourcecode in das git-Verzeichnis mittels

user@debian:~/tonstudio/src/frescobaldi/git$ git clone git://github.com/wbsoft/frescobaldi.git

Es entsteht ein weitere Unterordner /frescobaldi, in den man wechseln muss.

user@debian:~/tonstudio/src/frescobaldi/git$ cd frescobaldi

In diesem Ordner befinden sich die nötigen Dateien zum Kompilieren (außerdem das README und INSTALL - bitte durchgelesen haben!), was in diesem Falle sehr einfach ist. Man führt einfach ein

root@debian:~/tonstudio/src/frescobaldi/git/frescobaldi# sudo python setup.py install

aus, und schon ist Frescobaldi nach kurzer Zeit installiert. Das Programm wird in den Ordner /usr/local/bin/ geschrieben, wo auch alle selbst installierten Programme standardmäßig hin gehören.

Deinstallation V2.0

popplerqt4

Will man die popplerqt4 wieder deinstallieren, muss man dies per Hand machen. Man lösche einfach im Verzeichnis /usr/local/lib/python2.6/dist-packages/ die folgenden Dateien mit root-Rechten:

  • popplerqt4.so
  • python_poppler_qt4-<versionsnummer>.egg-info

Hat man nicht mit python 2.6 kompiliert, so befinden sich die zu löschenden Dateien entsprechend in z.B. /python2.7/ oder /python3.1/.

Frescobaldi

Will man Frescobaldi wieder deinstallieren, muss man dies per Hand machen. Man lösche die erste Datei frescobaldi mit root-Rechten und den frescobaldi-Ordner im Homeverzeichnis:

  • /usr/local/bin/frescobaldi
  • ~/.config/frescobaldi/

Benutzung

Frescobaldi startet man ganz einfach im Terminal mittels

user@debian:~$ frescobaldi

Links

  • Frescobaldi - Homepage
  • popplerqt4 - Googlecode-Seite zu python-poppler-qt4
  • jEdit - eine Alternative zu Frescobaldi, aber komplexer. Hier muss man das lilypond-plugin installieren um jEdit als Frontend für lilypond nutzen zu können (inkl. midi)
  • Lilypond - textbasiertes Notensatzprogramm, dessen Notensatzdateien sich direkt in LaTex einbinden lassen.
  • Ähnlicher Artikel der eventuell etwas aktueller sein könnte.

Seite erstellt von: Musix 21:55, 30. Nov. 2011 (CET)