Synaptic
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Synaptic ist eine grafische Benutzeroberfläche für das Paketverwaltungsprogramm apt und basiert auf GTK+. Es dient als Frontend für APT, mit der Aufgabe, die Paketverwaltung für einige Linux-Distributionen komfortabel zu gestalten. Es verarbeitet Programmpakete, die als Debian- und RPM-Paket zur Verfügung stehen.
Installation
Das Programm Synaptic ist in den Abhängigkeiten von den großen Desktops wie Xfce, LXDE oder Gnome enthalten und daher als synaptic auf den meisten Desktop-Installationen vorhanden.
Verwendung
Das Installieren bzw. Deinstallieren von Programmen ist Root, dem Linux-Systemadministrator, vorbehalten. Da es unter Ubuntu keinen „richtigen“ Root-Account gibt, wird dies mit dem Befehl sudo gelöst.
Nach einer Standard-Installation von Debian wird unter Synaptic eine alphabetisch geordnete Liste aller auf der CD verfügbaren Pakete angezeigt. Wenn während der Installation von Debian auch eine Internetverbindung hergestellt werden konnte, so kennt das Programm auch alle im Internet verfügbaren Programme der Paketquellen. Auch alle Sicherheitsupdates sind Synaptic in diesem Fall bekannt.
Die Spalten der Paketliste enthalten zu jedem Punkt einige Informationen:
- Paketstatus: Die erste Spalte gibt an, ob das Paket installiert ist (grün mit Häkchen). Durch einen Rechtsklick auf ein beliebiges Paket werden weitere Informationen angezeigt.
- Offizielles Paket: Wenn in der zweiten Spalte ein Debian Symbol vor einem Paket (dritte Spalte) steht, so gehört das jeweilige Paket zu den main-Quellen.
- Paketname: Hier steht der Name des Pakets
- Versionsnummern: In der vierten Spalte wird die installierte Version eines Paketes angezeigt
- Versionsnummern: In der fünften Spalte wird die aktuellste Version eines Paketes angezeigt
- Beschreibungen zu Paketen: In der sechsten Spalte werden die jeweiligen Pakete (meist in englischer Sprache) beschrieben.
Paketquellen freischalten
Grundlegende Informationen zu diesem Thema findet man im Wiki-Beitrag Übersicht: Software Verwalten.
Man klickt unter Synaptic auf Einstellungen und dort auf Paketquellen. In dem sich nun öffnenden Fenster kann man sämtliche Software-Quellen anklicken, die man benutzen möchte. Außerdem kann man hier den Server einstellen, von welchem man seine Programme bekommen möchte. Anschließend klickt man auf „Schließen“ und die Änderungen sind gespeichert. Damit mit man auch die entsprechende Software angezeigt bekommt, muss man nur noch auf „Neu laden“ oben links klicken.
CD/DVD als Paketquelle hinzufügen
Um eine CD/DVD als Paketquelle hinzuzufügen, wählt man „Bearbeiten → CD hinzufügen“ und legt die einzulesende CD in das Laufwerk. Es ist kein Problem, mehrere CD-Quellen einzutragen, auch wenn man nur ein CD-Laufwerk besitzt. Bei Paketen, die auf einer anderen CD liegen, wird man aufgefordert, diese einzulegen.
Weitere Paketquellen hinzufügen
Gelegentlich wird Software aus weiteren Paketquellen benötigt. Diese Fremdpaketquellen sind z.B. in der folgenden Form angegeben:
deb http://repository.spotify.com stable non-free
Im Folgenden wird eine Paketquelle beispielhaft hinzugefügt.
Warnung: Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden! |
- Man wählt zuerst „Einstellungen → Paketquellen“
- Nun auf „Other Software“ klicken
- Nun kann die gewünschte Paketquelle mit „Hinzufügen“ eingegeben werden
- Zum Schluss „Quelle hinzufügen“ auswählen, im Paketquellenfenster auf „Ok“ klicken
Installation von Paketen
Es ist unter Debian sehr leicht Pakete zu installieren; wenn es mal nicht funktionieren sollte, kann das unter Umständen daran liegen, dass die Paketquellen noch nicht freigeschaltet wurden.
Vor dem Installieren von Paketen sollte man immer erst auf das Feld „Neu laden“ klicken, damit Synaptic die Paketquellen neu einliest und auch die jeweils aktuellen Paketlisten der Server im Internet kennt.
Sollte man den exakten Namen des Programmes schon kennen, so klickt man auf „Suche“ und gibt den Namen im erscheinenden Feld ein und klickt anschließend auf „suchen“. Oder aber man verwendet die Schnellauswahl, sofern vorhanden. Eine weitere Möglichkeit ist das Durchsuchen der einzelnen angezeigten Sektionen auf der linken Seite.
Durch einen Rechtsklick auf das entsprechend angezeigte Paket öffnet sich ein Kontextmenü, in dem sich das Paket „Zum Installieren vormerken“ lässt. Evtl. öffnet sich nun ein Fenster mit dem Titel „Notwendige Änderungen vormerken?“, in dem gefragt wird, ob man die für das Programm notwendige Pakete mitinstallieren möchte.
Warnung: Hier kann es auch passieren, dass Pakete wieder entfernt werden. Das passiert immer dann, wenn zwei Programm Pakete zu Konflikten führen würden. Man muss sich also genau durchlesen, welche Änderungen angewendet werden. |
Zur Installation der vorgemerkten Pakete klickt man in der Symbolleiste auf „Anwenden“. In einem Fenster wird noch einmal ggf. eine Zusammenfassung aller Änderungen aufgezeigt.
Entfernen von Paketen
Soll ein Paket entfernt werden, so klickt man dieses abermals per Rechtsklick an; es öffnet sich wieder das Kontextmenü. Hier hat man zwei Möglichkeiten zur Auswahl ein Paket zu entfernen:
- Zum Entfernen vormerken (remove)
- Zum vollständigen Entfernen vormerken (purge)
Bei der ersten Möglichkeit bleiben Konfigurationsdateien in /etc/ zurück. Wenn man also die Software wirklich komplett, inklusive der jeweiligen Konfigurationsdateien entfernen möchte, so entscheidet man sich für die zweite Option andernfalls für die erste. Die Konfigurationsdateien in /home/BENUTZERNAME/ (wie Eigene Dateien unter Windows) bleiben von dieser Option völlig unberührt.
Defekte Pakete reparieren
Manchmal passiert es eben doch: Man hat sich die passenden Pakete ausgesucht und ist gerade am installieren. Auf einmal sitzt man im Dunkeln; Stromausfall. In Situationen wie diesen hat man sich „Defekte Pakete“ installiert. Die Installation war noch nicht abgeschlossen. Dasselbe kann auch dann passieren, wenn man Pakete manuell installiert und deren Abhängigkeiten nicht erfüllt. In diesem Fall hilft der Menü-Punkt
„Bearbeiten → Defekte Pakete reparieren“
Nun werden entweder die Abhängigkeiten aufgelöst, falls möglich, oder alternativ das defekte Paket wieder entfernt.
Paketliste
Möchte man auf mehreren Rechnern exakt dieselbe Software installieren, so ist Synaptic in der Lage, Paketlisten zu erstellen. Es ist hierbei darauf zu achten, dass beide Rechner dieselben Paketquellen benutzen; andernfalls sind diese vorher anzupassen.
Paketliste erzeugen
Die Liste lässt sich über
„Datei → Vorgemerkte Änderungen speichern unter...“
generieren. Sollte man eine wirklich vollständige Liste aller installierten Pakete sichern wollen, so muss die Option „Gesamte Paketauswahl und nicht nur Änderungen sichern“ gesetzt werden.
Paketliste einlesen
Die hier beschriebene Installation der Paketliste kann hier ggf. nur dann erfolgen, wenn die Paketquellen entsprechend angepasst wurden. Die gesicherte Liste wird nun über das Menü „Datei → Vorgemerkte Änderungen einlesen...“ wieder eingelesen. Nach der Auswahl der entsprechenden Listendatei muss man wie gewohnt auf „Anwenden“ klicken um die Liste zu übernehmen. Die Installation wird nun gestartet.